E-Liquid selber mischen – Eine ausführliche Anleitung zum Liquid Mischen.

e-liquid selber mischen - pg, vg, flaschen und messbecherDer Markt für E-Zigaretten hat sich in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt. So gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl an fertigen E-Liquids. Der Dampfer hat dabei die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Grundzusammensetzungen, Aromen und Nikotinstärken. Gerade für Neulinge kann dieses Angebot sehr unübersichtlich und verwirrend sein.

Wir setzen noch eines drauf und erklären euch in diesem Beitrag, wie ihr eure eigenen E-Liquids herstellen könnt. Aber keine Sorge, wir erklären euch Schritt für Schritt, wie ihr zu Experten im E-Liquid selber mischen werdet. Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, E-Liquids selbst zu mischen. Wir fangen mit einer relativ einfachen Variante an, da sich diese Anleitung explizit an Neulinge richtet. Nachdem ihr diese Anleitung gelesen habt, könnt ihr Geschmack, Konsistenz, Dampfdichte und Nikotingehalt eurer E-Liquids bestimmen. Daneben spart ihr euch noch eine Stange Geld im Gegensatz zu fertigen E-Liquids. Wir wünschen euch viel Spaß dabei…

Update 06.2016: Aufgrund der neuen gesetzlichen Bestimmungen wird sich in absehbarer Zeit das Angebot der für das Mischen von nikotinhaltigen E-Liquids notwendigen Flüssigkeiten ändern. Wahrscheinlich wird es bald nicht mehr möglich sein, nikotinhaltige E-Liquids selbst zu mischen!

Checkliste – Das braucht ihr, um nikotinhaltiges E-Liquid zu mischen

Flüssigkeiten:

  • Nikotinhaltiges Basisliquid (nicht unbedingt erforderlich – alternativ kann man auch PG oder VG mit Nikotingehalt erwerben)
  • PG
  • VG
  • Wasser
  • Aroma

Behälter und Messgeräte:

  • Messzylinder mit genauer Skalierung
  • Spritzen
  • Trichter
  • Flaschen (z.B. aus Braunglas oder PE für die fertigen E-Liquids)
  • Behälter zum Mischen (z.B. einen Messbecher)
  • Mixer (gut aber nicht zwingend erforderlich)

Sicherheitsausstattung (besonders zu beachten für die Herstellung von nikotinhaltigen E-Liquids):

  • Handschuhe
  • Schutzbrille
  • Etiketten zum Beschriften der Flaschen

Die benötigten Utensilien zum Mischen von E-Liquid mit Bezugsquellen und Preisen:

Basisliquid: Das von uns verwendete Basisliquid hat ein Mischungsverhältnis von PG/VG (60,30,10) und einen Nikotingehalt von 18 mg/ml. Das bedeutet, dass es 60% Propylenglycol, 30% Glycerin und 10% destilliertes Wasser enthält. Wir haben davon einen Liter für rund 60 Euro bei dampfdorado.de bestellt. Es ist damit deutlich teurer als die nikotinfreien Flüssigkeiten. Laut Haltbarkeitsdatum ist unser Basisliquid knapp zwei Jahre haltbar.

Basisliquid ist für das selber Mischen von nikotinhaltigem E-Liquid nicht zwingend erforderlich. Alternativ kann man auch eine der beiden anderen Hauptbestandteile der E-Liquids (PG und VG) mit Nikotinanteil erwerben. Die meisten Selbstmischer bevorzugen Propylenglycol, da es eine längere Haltbarkeit aufweist als VG.

Wir empfehlen diese von uns hier vorgestellte Methode, da ihr so auch mit nikotinfreiem E-Liquid üben könnt. Ihr könnt auf diese Weise auch mit dem deutlich günstigeren nikotinfreien Flüssigkeiten experimentieren und verschiedene Aromen ausprobieren. Wenn euch das hergestellte nikotinfreie E-Liquid beim Dampfen schmeckt, könnt ihr es immer noch mit Nikotin versetzen. Schmeckt es einfach abscheulich, so könnt ihr es entsorgen, ohne dabei viel Geld investiert zu haben.

Propylenglycol: PG gibt es derzeit (Juni 2016) noch mit und ohne Nikotingehalt. Wir haben einen Liter 99,5%iges nikotinfreies PG für knapp 11 Euro bei dampfdorado.de bestellt. Gute Bewertungen hat auch das PG, welches man bei Amazon bestellen kann.

Glycerin (VG): Auch unser Vegetable Glycerin haben wir für rund 10 Euro bei dampfdorado.de bestellt. Alternativ gibt es das auch bei Amazon.

Wasser: Wir verwenden abgekochtes Wasser bei der Herstellung von unserem E-Liquid. Dazu kochen wir das Leitungswasser für ca. 15 Minuten und lassen es dann abkühlen, bevor wir es zum Mischen verwenden. Ihr könnt auch bei Amazon destilliertes Wasser kaufen. Daneben gibt es destilliertes Wasser für medizinische Zwecke auch in der Apotheke.

Aroma: Es gibt viele Hersteller für Aromen. Generell könnt ihr alle Lebensmittelaromen für eure Liquids verwenden, die wasserlöslich und zuckerfrei sind. Wir empfehlen auf Farbstoffe bei den Aromen zu verzichten.

Praktisch ist, dass es Firmen gibt, die sich auf die Herstellung von Aromen für Dampfer spezialisiert haben. Flavourart (ein italienischer Hersteller) und GermanFlavours sind nur zwei von vielen bekannten Herstellern, bei denen man diese Aromen bestellen kann. Für unsere hier beschriebenen E-Liquids haben wir Aromen von GermanFlavours verwendet. Eine 10ml Flasche Aroma kostet dort ca. 4 Euro.

Es gibt unglaublich viele Aromen, die man zum Herstellen von E-Liquid verwenden kann. Es gibt Fruchtaroma (Erdbeer, Banane, Pfirsich, …), Süßspeisen Aroma (Schokolade, Tiramisu, …), Getränke (Cocktails, Kaffee, …), verschiedene Tabak Aromen so wie auch fertige Aroma Mischungen…

e liquid selbst gemischt - messzylinderMesszylinder: Hier verwendet jeder etwas anderes. Ihr könnt eure Liquids mit einem Erlenmeyerkolben, einem Messzylinder oder einem herkömmlichen Messbecher abmessen. Wichtig ist eine exakte Skalierung, weshalb wir hier von Messbechern, wie man sie zum Kochen verwendet, abraten. Zum vermischen des E-Liquids ist ein Messbecher aber durchaus hilfreich.

Spritzen: Ihr benötigt Spritzen um euer Liquid mit Aroma zu verfeinern. Spritzen bekommt ihr in der Apotheke oder auch bei Amazon (siehe unten, wo wir euch bereits die Richtigen verlinkt haben).

Benötigte Größen:

  • Für die Basen benötigt man etwas größere Spritzen. Spritzen mit einem Fassungsvermögen von 20ml haben sich hier bewährt.
  • Für das Arbeiten mit Aromen braucht man feinere Maßeinheiten. Hier empfehlen wir Spritzen mit 2ml Fassungsvermögen. Außerdem sind für das Arbeiten mit Aromen Kanülen für die 2ml Spritzen sehr hilfreich.

Trichter: Ihr könnt einen Trichter aus eurer Küche verwenden. Um eine lange Haltbarkeit des selbst gemischten E-Liquids zu gewähren, müsst ihr euer Liquid aber möglichst keimfrei halten. Es empfiehlt sich also, sich einen kleinen Trichter für ein paar Cent zuzulegen, den ihr ausschließlich für euren E-Juice verwendet.

Flaschen: Ihr müsst bedenken, dass ihr einmal die Flaschen für euer fertiges E-Liquid braucht. Wir werden aber im ersten Schritt eine nikotinfreie Basis herstellen, mit der wir unsere Nikotinbasis auf den gewünschten Nikotingehalt herunter verdünnen. Es macht durchaus Sinn, davon erst mal etwas mehr (100 ml) herzustellen. Diese Nuller-Basis könnt ihr auch aufheben. Darum ist es empfehlenswert, neben den Flaschen für das fertige E-Liquid (10-50ml), auch ein paar Flaschen zum Zwischenlagern (50-100ml), anzuschaffen.

Die Flaschen für die Nuller-Basis sind in unserem Beispiel Braunglasflaschen mit 50ml Fassungsvermögen aus der Apotheke. Wir haben in der Apotheke 4,35 Euro für drei 30ml und drei 50ml Flaschen mit Verschlüssen bezahlt. Die 10ml Flaschen für die fertige Mischung haben wir bei Amazon bestellt. Hier bekommt man fünf Nadelflaschen in ausgezeichneter Qualität für 4,90 Euro. Diese Nadelflaschen haben keine Kindersicherung. Bitte außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Dafür lassen sie sich immer wieder auswaschen und neu befüllen.

e liquid mischenMischbehälter: Neben dem Messzylinder, den Flaschen, in denen das Liquid zwischengelagert wird und den Flaschen für eure fertigen Mischungen braucht ihr einen Behälter, in dem ihr das Ganze mischt. Dabei solltet ihr darauf achten, dass er sauber und gut zugänglich ist. Ihr wollt keine Verunreinigungen im Liquid und ihr müsst mit einem Schneebesen, Rührstab oder Milchschäumer die Basis mischen. Daneben solltet ihr auch darauf achten, dass ihr auch mit Spritzen in dem Behälter hantieren könnt. Uns erscheint ein Messbecher mit einem halben Liter Fassungsvermögen, wie man ihn in jedem Drogeriemarkt bekommt, dafür ideal.

Mixer: Ein Mixer ist nicht zwingend erforderlich. Wer jedoch (wie in unserem Beispiel) 100ml ansetzen will, um diese im Anschluss auf zwei 50ml Flaschen zu verteilen, muss sicherstellen, dass die Flüssigkeit so gut wie möglich durchmischt wurde. Alternativ könnt ihr die 100ml natürlich auch in eine 100ml-Flasche füllen und diese dann verschließen und kräftig schütteln. Daneben gibt es noch die Möglichkeit einen kleinen Schneebesen, einen Rührstab, einen Magnetrührer oder eben einen Milchschäumer zu verwenden. Wir haben und für einen Milchaufschäumer für rund 10 Euro entschieden.

Handschuhe: Schützt euch vor direktem Kontakt mit Nikotin und bestellt euch ein paar Einweghandschuhe!

Schutzbrille: Nikotin in den Augen ist nicht gut! Ihr gefährdet ernsthaft eure Gesundheit wenn ihr auf Augenschutz verzichtet. Gute Schutzbrillen gibt es z.B. hier. Wenn ihr eine ausreichend große transparente Brille zu Hause habt, dann verwendet doch einfach die.

Etiketten: Wir wollen gleich eine Nuller-Basis herstellen, im Anschluss bringen wir unser Basisliquid auf die gewünschte Nikotinstärke und versehen das Ganze noch mit dem gewünschten Aroma. Schon bald werdet ihr Lust bekommen, die wildesten Kreationen herzustellen. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Diese Kreationen sind evtl. mit einem sehr starken Nervengift versehen. Gewöhnt euch gleich von Anfang an eine saubere Arbeitsweise an! Dazu gehört das saubere und sofortige Beschriften der hergestellten Liquide. Ihr könnt euch beim Drogeriemarkt Etiketten wie diese kaufen. Manch einer kauft sich vielleicht gleich einen Etikettendrucker (so wie wir) und schafft damit auch gleich noch Ordnung beim Dampfequipment. Solche Drucker gibt es in guter Qualität und nicht mal teuer hier.

Ein paar Gedanken vorab zum selber Mischen von E-Juice:

Für Newbies, die gerade erst auf das Dampfen umgestiegen sind:

Wer gerade erst vom Rauchen auf das Dampfen umgestiegen ist, sollte seinem Geschmackssinn etwas Zeit geben, um feine Unterschiede der Aromen wieder rausschmecken zu können. Ihr werdet sehen, dass ihr ein paar Wochen benötigt, um wieder richtig schmecken zu können. Erst dann macht es wirklich Sinn, E-Liquid selbst zu mischen. Denn wer feinste Nuancen im Geschmack seiner Liquids unterscheiden kann, wird wirklich Freude daran haben, neue Kreationen zu erstellen. Leute, die sich beim Mischen einfach strikt nach den Herstellerangaben halten, werden sich durch das selber Mischen von E-Liquid aber auch sehr viel Geld sparen.

Ein E-Liquid besteht aus mindestens drei, meist aber vier bis fünf Bestandteilen. PG (Propylenglycol), VG (Vegetable Glycerin), H2O (Wasser), Aroma und (wenn erwünscht) Nikotin.

Propylenglycol (PG) ist relativ dünnflüssig und der Geschmacksträger in den Liquids. Propylenlastige E-Liquids schmecken intensiver nach dem verwendeten Aromen und eignen sich auch für E-Zigaretten und Verdampfer, die öfter Probleme mit dem Nachfluss (Kokeln) aufweisen. Industriell wird es auch als Trägerstoff für medizinische Inhalatoren oder z.B. in Cremes und Kosmetika als Feuchthaltemittel verwendet. Es gilt als toxikologisch unbedenklich, ist aber generell etwas kratziger als VG. In seltenen Fällen kommt es beim Dampfen zu einer PG-Unverträglichkeit. Wer damit Probleme hat, kann seine E-Liquids VG-lastig herstellen. Informiert euch über eventuell auftretendes Kratzen und Hustenreiz auch hier.

Glycerin (VG) ist sehr dickflüssig und in unseren E-Liquids für den dichten Dampf verantwortlich. Durch seine Dickflüssigkeit kann es in manchen Verdampfern zu Nachflussproblemen kommen. Generell ist es etwas weniger kratzig als PG.

Mit Wasser kann man zusätzlich das selbst gemischte E-Liquid verdünnen. Hier gehen die Meinungen weit auseinander. Manche Leute mischen nur mit destilliertem Wasser, manche auch mit abgekochtem oder normalem Leitungswasser und andere verzichten ganz auf das Wasser. Wir kochen das Leitungswasser für die Herstellung unseres E-Liquids ab. Sollte euer Leitungswasser sehr kalkhaltig sein, so könnt ihr auch für wenig Geld destilliertes Wasser im Supermarkt oder der Apotheke kaufen, um das Zusetzen der Heizwendel in eurem Verdampfer mit Kalk und Mineralien zu verhindern.

Mit dem Aroma wird maßgeblich der Geschmack unserer Liquids beeinflusst. Generell können alle Lebensmittelaromen verwendet werden. Man muss aber darauf achten, dass diese wasserlöslich sind (also kein Öl enthalten). Außerdem müssen sie zuckerfrei sein und sollten nach Möglichkeit keine Farbstoffe enthalten. Aromen mit Zucker setzen auch die Verdampferköpfe eurer E-Zigaretten zu und vermindern damit die Lebensdauer der Verdampferköpfe.

Nikotin ist ein Nervengift, das sehr schnell abhängig macht. Viele Dampfer greifen auf nikotinhaltige E-Liquids zurück, um damit von den noch viel schädlicheren Zigaretten loszukommen. Wer mit Nikotin mischt, sollte unsere Sicherheitsregeln beachten, um sich und seine Mitmenschen nicht zu gefährden.

Verantwortungsbewusster Umgang mit den Flüssigkeiten:

Es ist nicht zwingend erforderlich, mit Nikotin zu mischen. Wir gehen aber davon aus, dass unsere Leser durch das Dampfen von dem Rauchen wegkommen wollen. Daraus schließen wir, dass ihr auch nikotinhaltiges E-Liquid herstellen wollt. Solltet ihr nikotinfreies E-Liquid bevorzugen, so könnt ihr in den selbst hergestellten E-Liquids auch komplett darauf verzichten. In diesem Fall müsst ihr keine nikotinhaltige Basis kaufen. Lasst beim Herstellen eurer Liquids einfach den zweiten Punkt unserer Anleitung aus.

Wer jedoch E-Liquid mit Nikotin herstellen will, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass Nikotin ein sehr starkes Nervengift ist, welches auch über die Haut aufgenommen werden kann. Darum solltet ihr unbedingt unsere Sicherheitshinweise befolgen.

Wir weisen darauf hin, dass es sich hierbei um eine Anleitung ohne Gewähr handelt. VAPEPOINT kann und wird nicht die Verantwortung übernehmen, wenn euch beim Nachmachen der Anleitung Schäden entstehen. Wer im Umgang mit Flüssigkeiten unsicher ist und sich beim Prozentrechnen schwer tut, sollte auf das eigenständige Mischen von E-Liquid verzichten und auf fertige Liquids zurückgreifen.

Gleich geht es mit dem E-Liquid selber mischen los. Beachtet bitte die Sicherheitshinweise!

Sicherheitshinweise:

VAPEPOINT übernimmt keine Gewähr für euer Handeln. Ihr handelt eigenverantwortlich, wenn ihr euch E-Liquid herstellt!

Achtet auch auf eure Mitmenschen und Haustiere. Bewahrt die Flüssigkeiten außerhalb der Reichweite von Kindern auf und verschließt die Flaschen mit Deckeln, die eine Kindersicherung aufweisen. Haltet alles sauber und ordentlich. Beschriftet alle Flaschen penibel und schützt euch mit entsprechender Sicherheitskleidung wie Handschuhen und Schutzbrille. Solltet ihr in Kontakt mit einer der Flüssigkeiten (insbesondere der Nikotinbasis) kommen, wascht sofort die betroffene Stelle eures Körpers mit Seife unter warmen fließendem Wasser ab.

Kommen wir zu dem praktischen Teil von E-Liquid selbst gemischt:

Ihr habt euch etwas in die Materie eingelesen und wollt euer eigenes E-Liquid Mischen? Wir gliedern das ganze Vorgehen übersichtlich in drei Teile. Nuller-Basis, Nikotin-Basis und dem fertigen E-Liquid, dem Aroma-Liquid.

Erstens – Nuller-Basis:

e-liquid nuller-basisZiel: Herstellen einer nikotinfreien Basis, mit der das bereits fertige nikotinhaltige Basisliquid auf die gewünschte Nikotinstärke verdünnt werden kann. Wir halten uns an das Mischungsverhältnis unseres Basisliquids (60/30/10). Daraus folgt, dass wir jetzt 100ml Nuller-Basis in dem Verhältnis 60% PG, 30% VG und 10% Wasser herstellen.

Was wir brauchen: Propylenglycol (99,5%), Glycerin (99,5%), Wasser (in unserem Fall abgekocht), Messzylinder, Messbecher (zum Mixen) und Mixer.

Das von uns bestellte PG und VG ist 99,5%ig. Das bedeutet, dass es bereits 0,5% Wasser enthält. Jetzt kann man es natürlich ganz genau nehmen und den Wasseranteil mit einberechnen. Das würde bedeuten, dass wir für 100ml Nuller-Basis ungefähr 60,30ml PG, 30,15ml VG und 9,55ml Wasser verwenden müssten, um auf unser Mischungsverhältnis von 60/30/10 zu kommen. Da es sich hierbei um das Mischen einer nikotinfreien Basis handelt, und wir keine medizinischen Messinstrument haben, behandeln wir unser PG und VG im weiteren Verlauf als 100%ig.

Einschub: Glycerin (VG) ist auch 85%ig erhältlich. Das bedeutet, dass es bereits 15% Wasser enthält. Wenn man dann noch eine VG-lastige Basis herstellen will, verfälscht es den Wert schon beachtlich, wenn man es wie eine 100%ige Lösung behandelt. Hier kommt man ums Rechnen nicht herum. Hilfreich können einem dabei Liquidrechner sein, die auf verschiedenen Webseiten angeboten werden oder auch als App erhältlich sind. Man sollte sich aber nicht blind darauf verlassen und die Ergebnisse grob kontrollieren.

  • Wir versuchen also mit einfachen Mitteln an das Mischungsverhältnis unseres Basisliquids zu kommen. Wir wollen 100ml nikotinfreies Liquid und messen dafür 60ml Propylenglycol, 30ml Glycerin und 10ml abgekochtes Wasser mit Hilfe von unserem Messzylinder oder einer Spritze ab, und geben die Flüssigkeiten der Reihe nach in unseren Messbecher. Kleiner Tip: Selbst wenn ihr sicher und gechillt in dem Umgang mit Messzylindern seid, messt vor allem das Glycerin mit einer Spritze ab und gebt es direkt in den Messbecher und nicht mit den anderen Flüssigkeiten zusammen in den Zylinder. Glycerin ist sehr dickflüssig und bleibt am Glas kleben. Wenn ihr reproduzierbare Ergebnisse wollt, dann spritzt das VG direkt von der Flasche aus in den Behälter, in dem ihr die Flüssigkeit vermischt. Schüttet ihr zuerst alle Flüssigkeiten in den Messzylinder, dann bringt ihr das Wasser und das PG sehr leicht in den Messbecher. Die Hälfte vom VG bleibt euch aber am Messzylinder kleben…
  • Im Anschluss vermischen wir das Basisliquid gut mit unserem Milchaufschäumer (oder Ähnlichem), füllen es in die bereitgestellten Flaschen ab und etikettieren diese mit 60/30/10 Basis (100ml).
  • Das war es auch schon mit der Nuller-Basis. Diese könnt ihr jetzt dazu nutzen, um euer weitaus teureres nikotinhaltiges Basisliquid auf den von euch angestrebten Nikotinwert zu verdünnen. Doch mehr dazu im zweiten Schritt.

Ihr könnt jetzt direkt mit dem zweiten Schritt weitermachen. Wenn ihr euch das für einen anderen Tag vorgenommen habt, dann wascht jetzt alle Messgefäße unter fließendem warmen Wasser gründlich ab. Verwendet dazu keine Seife! Im Anschluss könnt ihr die Gegenstände mit Küchenpapier abtrocknen. Stellt sicher, dass alles so sauber und trocken wie möglich ist, bevor ihr das Equipment verstaut.

nuller basis e-liquidWenn ihr euch eine größere Menge Nuller-Basis mischt, so solltet ihr diese in etikettierten und dafür geeigneten Flaschen kühl lagern. Damit ist euch die maximale Haltbarkeit der Flüssigkeit gewährt. Ich etikettiere meine Liquids mit Hilfe eines Etikettendruckers. Neben den Flaschen schaffe ich damit auch in meinem Dampf-Regal Ordnung. Ihr könnt aber natürlich auch herkömmliche Etiketten zur Beschriftung verwenden.

Um eure Beschriftung auch langfristig lesen zu können, empfiehlt es sich die Etiketten zusätzlich mit einem Tesafilm zu schützen.

Ihr könnt jetzt mal eure Nuller-Basis im Verdampfer probieren. Der Geschmack sollte dabei so neutral wie möglich ausfallen. Bei den von uns bestellten Liquids was das auch der Fall. Wenn ihr schlechte Erfahrungen mit einem Hersteller gemacht habt, oder total begeistert seid, dann postet das doch bitte unten bei den Kommentaren oder schreibt uns eine Mail.

Zweitens – Nikotin-Basis:

Die Nikotin-Basis ist eine geschmacklose Flüssigkeit, die schon den von euch gewünschten Nikotingehalt enthält. Das Vorgehen dabei ist relativ einfach. Wenn ihr euer nikotinhaltiges Basisliquid mit der gleichen Menge an Nuller-Basis mischt, halbiert ihr den Nikotingehalt von dem Basisliquid.

Wir möchten jetzt Liquid mit einer Nikotinstärke von ungefähr 9mg/ml herstellen. Das bedeutet, dass wir unser Basisliquid, welches 18mg/ml Nikotin enthält, mit der gleichen Menge unserer Nuller-Basis verdünnen müssen.

Wir messen nun die gewünschte Menge (z.B. 50ml) von dem nikotinhaltigem Basisliquid ab, schütten es in unseren Messbecher und geben 50ml unserer zuvor angefertigten Nuller-Basis dazu.

Ist unser Ziel ein E-Juice mit einer Nikotinstärke von 4,5mg/ml, so setzten wir zuvor schon 150ml Nuller-Basis an und mischen diese mit 50ml unserer nikotinhaltigen Basis.

So könnt ihr mit der gleichen Menge an Nuller-Basis immer die Nikotinstärke eures Liquids halbieren. Wenn ihr auf spezielle Werte kommen wollt, so könnt ihr auch spezielle Liquidrechner benutzen, die in eurem Internetbrowser funktionieren oder die ihr euch als App für euer Telefon oder Tablet-PC downloaden könnt.

Jetzt kommen wir auch schon zum letzten Teil – Das fertige Aroma-Liquid:

aroma für e liquid

GermanFlavours verschickt die Aromen mit einem kleinen Zuckerl. Das hilft ungemein bei der Rechenarbeit.

Wir haben jetzt 100ml Nikotin-Basis vor uns stehen und möchten diese mit mindestens einem Aroma verfeinern.

Meist findet man das vom Hersteller empfohlene Mischungsverhältnis auf den Etiketten der Aromen aufgedruckt.

Angenommen, wir möchten nun 30ml E-Liquid in der Geschmacksrichtung BANANE (von GermanFlavours) mit einem Nikotingehalt von 9mg/ml herstellen. Dazu gehen wir wie folgt vor:

  • Ausrechnen der benötigten Milliliter. GermanFlavours empfiehlt bei dem BANANE Aroma eine Mischung von 4%. Das bedeutet, dass für 100ml fertiges E-Liquid 96ml Nikotin-Basis mit 4ml BANANE Aroma gemischt werden müssen.
  • Für unsere angestrebtes 30ml-Liquid bedeutet das, dass wir mit einer geeigneten Spritze 28,8ml Nikotin-Basis aufnehmen und diese in unsere 30ml Flasche spritzen.
  • Im Anschluss stechen wir mit der Kanüle der 2ml Spritze durch den Kunststoffstöpsel der Aroma-Flasche und nehmen 1,2ml Aroma in unsere Spritze auf. Diese füllen wir jetzt auch in die 30ml-Flasche. Um das gesamte Aroma aus der Spritze zu waschen, kann man noch mal etwas Liquid aus der 30ml-Flasche in die Spritze aufnehmen und wieder in die Flasche spritzen.
  • Im Anschluss verschließen wir die 30ml-Flasche und schütteln diese kräftig durch.

e liquid selber mischen - das aromaBei den Aroma-Flaschen empfiehlt es sich, mit der Kanüle seitlich durch den Gummistöpsel zu stechen. Dadurch wird ein Unterdruck in der Flasche verhindert. Führt man die Nadel durch die Öffnung in der Mitte, so kann nicht ausreichend Luft nachkommen. Die Spritze zieht sich dann wie von Geisterhand selbständig wieder zusammen. Man muss unnötig mit der Spritze kämpfen und zieht daraus folgend viel Luft in die Spritze.

Erspart euch das und stecht einfach durch den Gummistöpsel.

Das war es auch schon fast. Es folgt in Kürze noch eine einfachere Variante zum selber Mischen von E-Liquids, so wie ein Beitrag über das richtige Lagern der selbstgemischten E-Liquids.

aroma für e-liquid lagernEines vorweg. Die Aromen sind sehr intensiv, es empfiehlt sich also, die gebrauchten 2ml Spritzen zusammen mit dem jeweiligen Aroma aufzubewahren. Dadurch verhindert ihr ein versehentliches Mischen der verschiedenen Aromen. Am besten zerlegt man die Spritze nach Gebrauch in ihre Einzelteile, wäscht sie unter fließendem Wasser gründlich aus, lässt sie über Nacht auf einem Küchenpapier komplett trocknen und packt die Teile zusammen mit dem Aroma in ein Tütchen oder einen kleinen Gefrierbeutel.

Der Konsum von E-Zigaretten kann gesundheitsschädliche Folgen haben und ist daher nur für Erwachsene erlaubt, die eigenverantwortlich mit diesem Risiko umgehen können.

Ein Kommentar

  1. Bei einer basis von 60/30/10 ist das nicht viel wasser 10% ??
    Ich meine da ist ja schon 60% pg drinn das wie wasser ist…
    Oder macht ohr das auch wegen der temperatur beim verdampfen?

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