E-Zigarette kokelt. Was gegen das Kokeln beim Dampfen wirklich hilft.

e zigarette kokeltWer gerade erst mit dem Dampfen angefangen hat, wird mit vielen bisher unbekannten technischen Begriffen und auch mit Wortneuschöpfungen konfrontiert. Mit der Zeit haben die Dampfer ihre eigene Fachsprache entwickelt. VAPEPOINT greift sich Begriffe raus und versucht sie Dampfneulingen zu erklären.

„Mein Verdampfer kokelt! Mach mal langsam, sonst erwischt du noch einen Dry Hit. Die kokeln bei mir immer…“

Wenn euch solche Aussagen bekannt vorkommen, ihr sie aber nicht versteht, dann seid ihr hier genau richtig. Solltet ihr bereits wissen, was mit Kokeln gemeint ist, aber keine Abhilfe dagegen gefunden haben, dann könntet ihr auch euren Nutzen aus diesem Artikel ziehen.

E-Zigarette kokelt – Begriffserklärung:

Unter Kokeln versteht man das trockene Befeuern des Dochtes der E-Zigarette. Dadurch entsteht beim Inhalieren des Dampfes ein grauenhafter Geschmack. Je nach Verdampfer, Dochtmaterial, eingestellter Leistung und Liquid fällt dieser Geschmack unterschiedlich stark aus.

Das Kokeln wird oft auch als Dry Hit bezeichnet, da der Docht ungenügend E-Liquid benetzt ist.

Ihr müsst dazu die Funktionsweise einer E-Zigarette verstehen. Euer Akkuträger liefert den Strom zu einer Wicklung (Widerstand) in dem Verdampfer. Die Wicklung wird dadurch erwärmt. In der Wicklung befindet sich der Docht, der aus unterschiedlichen Materialien bestehen kann. Gebräuchlich sind Fasern (Glasfaser, Silikat) oder auch Baumwollwatte. Der Docht wird über den Tank eures Verdampfers oder durch direktes Tröpfeln (Tröpfelverdampfer) mit E-Liquid versorgt.

Wenn der Docht eures Verdampfers aus irgendeinem Grund nicht mit genug E-Liquid versorgt wird, kann es zum Kokeln kommen. Dabei wird der Docht so hoch erhitzt, dass er angesengt oder sogar verbrannt wird.

Nun ist es so, dass Kokeln hauptsächlich durch Fehlbedienung der E-Zigarette entsteht. In der Regel bemerkt man das Kokeln rechtzeitig und wird den ekelhaft schmeckenden Dampf nicht inhalieren.

Verglichen mit dem Rauchen wäre das ungefähr so, als würde man den Filter seiner Zigarette rauchen.

Kokelnde E-Zigarette – Ursachen und Abhilfe:

Es gibt mehrere Gründe für kokelnde E-Zigaretten. Die häufigste Ursache für Kokeln ist zu hoch eingestellte Leistung.

E-Zigarette kokelt wegen zu hoch eingestellter Leistung:

Es kommen immer mehr Akkuträger und Box Mods auf den Markt, die 100 Watt und mehr leisten. Diese hohen Leistungen benötigt man nicht, um normal im Alltag zu dampfen. Die Möglichkeit, extrem hohe Leistungen am Akkuträger einzustellen, kann Anfänger dazu verführen, mehr Leistung abzurufen als nötig.

Um riesige Dampfwolken zu produzieren, kann man Tröpfelverdampfer verwenden. Tröpfelverdampfern führt man das Liquid manuell zu, die Gefahr eines unbemerkten Liquidabrisses besteht nicht. Bei Tankverdampfern hingegen besteht die Gefahr bei zu hoch eingestellter Leistung, dass das Liquid schneller verdampft, als es nachfließen kann.

E-Zigarette kokelt, da zu oft an ihr gezogen wird:

Generell zieht man an E-Zigaretten eher langsam, gleichmäßig und lange. Wer sehr viel und kräftig an einer E-Zigarette zieht, wird nahezu jede auf dem Markt erhältliche elektronische Zigarette zum Kokeln bringen. Gewöhnt euch an, die E-Zigarette als Genussmittel zu sehen. Das Nikotin braucht beim Dampfen länger, um euer Nervensystem zu erreichen als bei herkömmlichen Zigaretten. Um den gewünschten Nikotinspiegel schneller zu erreichen, könnt ihr versuchen eure Zugtechnik zu ändern (direkter Lungenzug) oder gleich zu einem E-Liquid mit höherer Nikotinkonzentration greifen.

E-Zigarette kokelt, durch Fehlbedienung des Verdampfers:

Bei Einsteigersets sollte dieses Problem nicht auftreten. In der Regel werden diese E-Zigaretten mit fertigen Verdampferköpfen betrieben und man hat nicht viele Möglichkeiten das Setup zu beeinflussen.

Dennoch solltet ihr IMMER die Dochte der Verdampferköpfe vor der ersten Inbetriebnahme mit E-Liquid benetzen.

Bei Selbstwicklern sieht das schon anders aus. Es gibt sehr viele Selbstwickler auf dem Markt. Manche sind sich in ihrer Funktionsweise sehr ähnlich, andere arbeiten mit völlig unterschiedlichen Bauweisen. Klassische Fehler wären hier zum Beispiel, dass durch das Dochtmaterial der Liquidfluss unterbrochen wird. Zu viel Faser oder Watte in der Verdampferkammer kann bei manchen Verdampfern das Liquid daran hindern, zu dem Coil fließen zu können.

Andere Selbstwickelverdampfer verfügen über eine Liquid-Kontrolle, mit der man einstellen kann, wieviel Liquid nachfließen soll. Hier gilt es ein Gefühl für seinen Verdampfer zu entwickeln. Es gibt Selbstwickelverdampfer, die sehr einfach von der Bedienung, bei denen man schon etwas mehr Erfahrung beim Wickeln braucht.

Schafft euch erst einen Selbstwickelverdampfer an, wenn ihr ein Starterset gefunden habt, das für euch einwandfrei funktioniert.

Kokeln durch ungeeignetes E-Liquid:

Die Hauptbestandteile der E-Liquids sind Propylenglykol und/oder Glycerin. Nikotin und Lebensmittelaromen machen nur einen kleinen Teil der Liquids aus. Propylenglykol (PG) ist dünnflüssiger als Vegetable Glycerin (VG) und gibt den Geschmack der Aromen besser wieder. VG ist recht dickflüssig, produziert aber auch deutlich dichteren Dampf. Reine VG E-Liquids oder Liquids, die hauptsächlich auf VG basieren, können bei manchen Verdampfern durch ihre Dickflüssigkeit zu Nachflussproblemen führen. Achtet auch darauf, wenn ihr Probleme mit eurem Verdampfer habt.

Kokeln durch Kälte (Frost):

Im Winter kann es passieren, dass das Liquid durch Frost zähflüssiger wird. Lasst eure Liquids oder befüllten E-Zigaretten nicht bei Minusgraden über Nacht im Auto liegen. Normalerweise sollten Minusgrade für Dampfer kein Problem sein. Tragt eure E-Zigaretten am Körper, dann friert euch auch das Liquid nicht ein. Wir haben diesen Punkt nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Akkuträger mit Heat Control:

Der Trend bei Akkuträgern geht eindeutig in die Richtung Akkuträger mit TC (Temperaturkontrolle). Manche Hersteller weisen auch mit der Bezeichnung HC (Heat Control) auf eine Temperaturkontrolle hin.

Diesen Temperaturgeregelten Akkuträgern muss man den Temperaturkoeffizienten des verwendeten Drahtes vorgeben. Dadurch kann der Akkuträger die Temperatur der Wicklung ungefähr (bis aud 10° genau) bestimmen. Nun kann man die maximale Temperatur bei dem Gerät einstellen, die erreicht werden soll. Das Gerät regelt daraufhin beim Feuern die Leistung so, dass der Coil nicht höher erhitzt wird, als es vom Dampfer zuvor eingestellt wurde. Durch Akkuträger mit Temperaturkontrolle kann ein Kokeln effizient verhindert werden, wobei es keine Rolle spielt, wie hoch man die Leistung von dem Akkuträger oder der Box einstellt.

4 Kommentare

  1. Das Problem ist, daß alle sogenannte „Startersets“ , den Umsteiger nicht berücksichtigen.
    Die Anpassung der Geräte an das Zugverhalten des ehemaligen Rauchers ist nie gegeben.
    Diese TC/HC Problematik hätte schon vor über 10 Jahren statt finden sollen, stattdessen überschwemmt man den Markt mit unbrauchbaren Zeug, brauchbares ab 100 Euro,
    (zB. DNA 250 Chip, während ein schlichter Temperatursensor bei entsprechender Konstruktion nur ein paar Cent kosten würde). Das will man offensichtlich nicht!

    • Inhalieren muss man das auch, richtig.
      Die Gefahr ist bewiesen 95% niedriger wie bei einer Zigarette.
      Es gibt E-Zigaretten mit und ohne Nikotin, wie du magst.

      Gruß

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